Ich habe Urlaub und schreibe gerne! Deswegen wird das ein längerer Post.
--> Aus IT-Sicht der
Spielergruppe:
Hauptziel war der TOD Mortis. Das Ziel wurde erreicht (Gott, habe ich tot auf dem Absatz liegend gezittert; ich habe ja alles weitere sozusagen als Hörspiel mitbekommen - die Szene wo Anduros und Hakon sich entschlossen haben, Mortis zu töten, war sehr spannend. Ich bin überzeugt, er wäre uns entkommen, hätten wir versucht, ihn bloß gefangen zu nehmen. Er war viel zu mächtig dafür). Also ein Pluspunkt.
Zweiter Gewinn für die FÜNFE: Alle Informationen konnten geborgen werden, soweit ich das mitbekommen habe. Das wird den freien Reichen sicher sehr helfen, die Pläne der Dunklen Lande weiterhin zu durchkreuzen. IT ist das wichtig! Zusammengezuckt sind die weißen Wölfe, als Hakon bekannt gemacht hat, jeder könne die Informationen in einer Taverne einsehen (hat er nicht so gemeint, aber so gesagt!). Egal, noch ein Pluspunkt.
Dritter Gewinn: Wir konnten auch viele Charaktere retten: Olpje wurde gerettet, Fin so gut wie möglich "zurückoperiert", Marja lebt noch, und Mennarrd hat seine Seele ja auch nicht "umsonst" hingegeben. Insbesondere die Seele des Kindes war in seinen Augen das Opfer wert, da sie noch alle Möglichkeiten offen hat... Dem dänon schien sie nicht so wichtig zu sein. Also, das sind auch noch einige Pluspunkte.
- Verluste: Zwei Tote, drei Seelen. Zwei geweihte Seelen sogar! Das ist tragisch (vor allem auch Goldspalters Tod, der als einziger eher "unglücklich" war; Mennarrd WOLLTE sterben und Gemli hat seine Seele auch aus freien Stücken verzockt).
Das GOR-Banner ist auch ein großer Verlust, das war mir allerdings IT wie OT nicht so klar - ich dachte, es hilft nur gegen Echsen. Ich hatte z.B. auch seine Wirkung auf dem Totenforst-Con nicht mitbekommen, das hatte mir Ina erst gestern erzählt! Blöd. Tut mir auch mehr darum leid als der Tod Mennarrds.
Aber mal ehrlich: Eine Trollockhorde, ein zweigehörnter Dämon, ein Haus, das der Vorhof der Hölle ist, ein Erzmagier mit zwei Lurkern und einigen Unausstehlichen an seiner Seite - da hatte die SL ganz schön was aufgefahren! (Danke übrigens nochmal an alle NSCs, die in allen Rollen brillierten, obwohl sie teilweise, wenn ich das richtig sehe, für einen AK-Con relativ viel "Langeweile" hatten *Seitenblick zu den Kathas*.)
Für das, was wir an Opposition hatten, haben wir meiner Meinung nach sogar einen eher geringen Preis gezahlt (zur Erinnerung, auf dem AK19, als wir "bloß" gegen Barbarenen, einen Nekromanten und die Conzilla antraten, sind, wenn ich mich richtig erinnere, 7 von 15 Charakteren der guten Seite gestorben - mit guter Vorbereitung, einer guten Taktik und einem mächtigem Artefakt). Wir hatten keinen Schmied, keine einheitliche Führung (sechs der vierzehn Charaktere gehörten zur Führungsriege, wobei ich mich als Geweihten da noch nicht mal mitgezählt habe, und die Elfen

wurden quasi überhaupt nicht integriert) und keine Analyse- oder Antimagie.
--> Aus OT-Sicht der
Spielergruppe
Ich fand nicht, daß es SO viele Diskussionen gab. Eigentlich nur die eine lange, als Freitagabend Marja im Haus gefangen war. Fient hatte da was zu mir am OT-Abend gesagt, was ich ganz interessant fand: Wir haben gar nicht so viel über Taktik oder so etwas geredet, sondern viel über ganz grundlegende Fragen, auf die man auch nicht leicht und vor allem keine für alle gültige Antwort finden kann.
Sollen sich fünf für eine opfern?
Kann man mit dem einen Übel (Dämon) verhandeln, um das andere Übel zu besiegen (Mortis)? Kann und darf man
überhaupt mit Dämonen verhandeln? (Braucht man Mut 2, um das zu können?

)
Bringt tiefer Hass einen Menschen näher an DISKOR heran?
Darf man an das gute in Trollocks glauben, obwohl sie mit böser Absicht erschaffen wurden?
Auf diese Fragen findet jeder Charakter seine eigene Antwort und daraus entstand meiner Meinung das Gefühl, daß die Gruppe so uneins war. Und das die "Guten" hier auch unterschiedliche Ansichten haben dürfen, ist zwar ineffektiv, aber eben gut (im Gegensatz zur Hierarchie der "bösen" Seite, die zwar effektiv, aber für mich nicht spielenswert ist).
Aus Sicht des
Plots haben wir nämlich wohl alles herausgefunden:
- Wir wußten, daß die Fünf, die zum Dämon gehen, gegen Mortis kämpfen sollen. Zumindest hatten wir uns das zusammengereimt.
- Wir wußten, daß Mortis die Trollocks über die Medallions kontrolliert (und haben vermutet, daß er auch uns damit kontrollieren kann).
- Wir haben es geschafft, daß die Trollocks uns nicht mehr angegriffen haben (auch wenn der Preis dafür unangemessen hoch war, zugegeben).
- Wir wußten, daß wir das Bild von Mortis zerstören müssen, um ihn zu töten/schwächen (gut - das wußten wohl nur Maurissa und Mennarrd - da haben wir versäumt, die Information weiträumig genug zu streuen).
Ich hätte auch gar nicht viel anders gemacht. Der Fünfer-Trupp hätte ich mir besser zusammengestellt gewünscht. Aber da hatten wir ja schon Einigung erzielt, es blieb ja nur keine Zeit. Und ich hätte denen mehr Tränke mitgegeben.
Und wenn die schon gewußt hätten, daß es um das Bild geht, hätte man auch gleich
darum mit dem Dämon verhandeln können (zumindest gleich darum, wo es ist und welches der Bilder es ist, und nicht erst darum, daß es das gibt).
Außerdem hätte ich gerne mal die geweihten Waffen an den Siegeln ausprobiert. Nunja.
ich glaube weiterhin, daß viel von der Uneinigkeit auch
Rollenspiel war. Charaktere wie die Timbedier oder Lukan (oder Marie...) haben naturgemäß eine andere Meinung zum Thema "wann und wie gehen wir rein"

als eben Gemli

oder eine Waldläuferin wie Frau Schäfer. Ich glaube, Micha (Hakon), Gesche und Fient hatten OT schon das Gefühl des Déjà vu, als sie überstürzt und ohne Rückendeckung einfach losgerannt sind. Mennarrd hat das nicht verstanden, es ging doch nur um die Baderin und ehemalige Sklavin. Aber IT hatten Marie und Filius eben gute Gründe, Marja unbedingt retten zu wollen.
So, jetzt zum Con an sich.
Ich mag so aufwändige Cons. Ein Haus mit einem Dungeon, einer Folterkammer, verschlossenen Kommoden mit Geheiminformationen, das finde ich klasse. (Gab es übrigens eine Kriegskasse von Mortis mit ein paar Silber- und Kupferstücken?) Auch die Grundidee der "Mumu" im Keller fand ich spitze. Schade, schade, schade, die wahre Verderbtheit des Hauses ging leider etwas an mir vorbei. Das hätte man drastischer machen könnnen (z.B., daß ich als Geweihter mich übergeben muß, als ich im "Schlund" stecke, um Waldraber dort herauszuholen). Egal, SUPER!
Ich fand auch die Trollocks eine ziemlich gute Mischung aus "Festrollen-NSCs" - also, sie hatten Hintergrund und Ziel und ein Lager usw. - und Springern (am Samstagnachmittag waren es dann doch wieder mehr). So finde ich hat man das Optimum an kämpferischer Herausforderung für die Krieger-Charaktere und gleichzeitig ist man wesentlich plausibler als mit reinen Springer-NSC-Angriffswellen, wie wir sie von anderen Cons her kennen. Wie sehr ich davon abgestumpft bin habe ich daran erkannt, daß ich erst spät auf die Idee kam, die Trollocks zu durchsuchen. Auf anderen Cons haben die eben nie was dabei, da hört man irgendwann auf damit. Also auch SUPER!
Das grundsätzliche Konzept des Cons, da bin ich mir nicht schlüssig. Ich persönlich als SL bin eher der Typ, daß ich versuchen würde, die
Dramarturgie oder das Timing etwas besser zu steuern. Es war (vor allem aus OT-Gründen) ein furchtbarer Zeitpunkt, daß ausgerechnet in dem Moment Marja wegging, als ich schon fast geschlafen hätte und ohne Ausrüstung usw. quasi im Halbschlaf buchstäblich am Boden lag. Ich hätte mir als Tommy gewünscht, daß ich ein paar Stunden schlafen kann, daß das Wetter besser wird, daß ich etwas Essen kann und daß dann so am Samstagmittag die Dinge passieren, die in Wahrheit Freitagnacht passiert sind. Ich glaube, daß auch meine OT-Erschöpfung mit dazu geführt hat, daß Mennarrd dann einfach sterben wollte. Ich konnte echt nicht mehr. Und so war ich eben auch nicht gleich bei der Fünfertruppe dabei, die zum Dämon ist. Und ich war auch nicht in der Lage, die Führung zu ergreifen, wie man es hätte von einem Geweihten des GOR in dem Moment erwarten konnte.
Aber die Philosophie in der AK ist da eben anders. Wenn Mortis im für die Spieler (ich glaube, auch andere wären froh gewesen, wenn das 12 Stunden später passiert wäre) denkbar ungünstigen Moment Marja ruft, dann ist das eben so. Das hat Vor- und Nachteile.
Das führt mit zu einem weiteren Punkt, den Flo auch angesprochen hatte: Falls die Spieler noch hätten iT bleiben wollen (z.B. zum lernen!), hätte ich damit kein Problem gehabt, mit den NSCs auch ohne sie im Haus zu feiern!

Einen Con quasi 15 Stunden früher abzubrechen, während an anderer Stelle im Forum darüber diskutiert wird, reine Lehr- und Lern-Veranstaltungen durchzuführen, das leuchtet mir nicht ganz ein. Aber gut. Es gab wohl auch OT-Gründe (Zeltabbau).
Im übrigen bin ich dafür, daß die Reisezeit zu den Cons verkürzt werden muß.
Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt. - Johann Christoph Friedrich von Schiller, (1759 - 1805), deutscher Dichter und Dramatiker